Shopping-Revolution im E-Commerce: Google vs. OpenAI

Das Weihnachts-Shopping 2025 markiert eine Zeitenwende. Während Google mit «Vibe Shopping» versucht, die Suche menschlicher zu machen, geht OpenAI einen Schritt weiter: Mit «Shopping Research» wird ChatGPT zum persönlichen Einkaufsberater, der nicht nur sucht, sondern direkt kauft. Was bedeutet dieser Machtkampf für Schweizer Händler?

1. Google: «Vibe Shopping» statt Keyword-Bingo

Der Druck auf Google ist riesig. Da Nutzer immer spezifischere Anfragen stellen (die heute 2- bis 3-mal länger sind als früher), muss die Suchmaschine weg von starren Keywords . Das neue Zauberwort heisst «Vibe Shopping»: Nutzer suchen fliessend, etwa nach einem «Outfit für eine Hochzeit im Herbst, nicht zu teuer, aber schick» .

Die Konsequenz: Werbetreibende müssen weg von generischen Keywords hin zu hoch-spezifischen Produkt-Attributen. Wenn deine Daten (Farbe, Anlass, Stil) nicht glasklar strukturiert sind, findet dich die KI im «AI Mode» nicht .

2. OpenAI: Vom Chatbot zum «Personal Shopper»

Pünktlich zur Weihnachtssaison rollt OpenAI «Shopping Research» aus . Basierend auf einem spezialisierten GPT-5 Mini Modell verlagert sich der gesamte Recherche-Prozess in den Chat .

Doch es geht nicht mehr nur um Text. OpenAI führt drei massive Neuerungen ein:

  • GPT-5.1 & Chat-Stile: Die KI kann ihren Tonfall anpassen – von «professionell» bis «nerdy», je nachdem, wie du beraten werden willst .
  • Pulse & Memory: Für Power-User merkt sich die KI Präferenzen (Budget, Marken). «Pulse» schlägt dann proaktiv passendes Zubehör vor – etwa einen Helm zum gerade diskutierten E-Bike .
  • Agentic Commerce Protocol (ACP): Gemeinsam mit Stripe und Shopify wurde ein Standard geschaffen, der es KI-Agenten erlaubt, Käufe sicher und direkt abzuwickeln. Händler bleiben dabei «Merchant of Record», aber die Transaktion passiert im Chat .

3. Der Machtkampf: Amazon vs. Perplexity

Dass diese Entwicklung den Platzhirschen nicht gefällt, zeigt der Fall Perplexity. Der KI-Suchanbieter hat mit seinem «Comet Agent» einen Bot entwickelt, der autonom auf Shopping-Seiten einkaufen kann . Die Reaktion von Amazon? Eine Unterlassungsaufforderung. Der Vorwurf: Die KI-Agenten würden die Server belasten und Nutzungsbedingungen verletzen . Es ist der erste grosse Konflikt im Kampf um die Frage: Wem gehört der Kunde, wenn ein Bot dazwischengeschaltet ist? .

4. Strategie für Marketer: Von SEO zu GEO

Für uns im Marketing bedeutet das einen Paradigmenwechsel. Die klassische Suchmaschinenoptimierung (SEO) reicht nicht mehr. Wir bewegen uns hin zur «Generative Engine Optimization» (GEO) .

Das musst du jetzt tun:

  1. Strukturierte Daten: Deine Produkte müssen so aufbereitet sein, dass eine KI sie ohne Interpretation lesen kann (Schema.org) .
  2. Transparenz: KI-Systeme belohnen klare Infos zu Preis und Verfügbarkeit. Wer Preise versteckt, wird aussortiert .
  3. Bewertungen: Da die KI Reviews liest und zusammenfasst, wird ein aktives Reputationsmanagement zur Pflicht .

Meine Überzeugung: Anpassen oder unsichtbar werden

Der klassische Sales-Funnel kollabiert. Kunden springen dank KI fast direkt zur Kaufentscheidung – oder lassen den Kauf gleich von einem Agenten erledigen («Agentic Checkout») . Wer jetzt seine Datenstrategie nicht anpasst, überlässt das Feld denjenigen, die die Sprache der KI sprechen.

Quelle: Google-Analyse: Basierend auf Berichten von Hugh Langley (Business Insider).

OpenAI & E-Commerce: Inspiriert durch den Artikel von Larissa Ceccio (OnlineMarketing.de) vom 25.11.2025.

Strategische Einordnung & Zusammenfassung: David Guntern, CEO Digital Marketing GmbH und KI Marketing Experte

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